Jeder Mensch ist sowohl ein eigenständiges Lebewesen als auch ein Ort, an dem viele andere Wesen mit ihm zusammentreffen: anorganische, sterbliche und geistige. Auf ähnliche Weise macht er sich selbst woanders bemerkbar. Vielfach wirkt eines aufs andere durchgreifend ein, oft jedoch kommt es zu Wechselwirkungen, wodurch die Einflüsse gefiltert oder umgelenkt werden. So bildet jeder Mensch "in dem Strom der Welt" einen "Charakter" (Goethe: Torquato Tasso, Erster Aufzug, Zweiter Auftritt, Leonore), je nach der Gesellschaft, die sich bei ihm am wohlsten fühlt, beziehungsweise den Charakteren, bei denen er selbst am liebsten einkehrt – und in eins damit einen unsterblichen Organismus.
100 Wörter, 689 Zeichen
Nach Gustav Theodor Fechner: Das Büchlein vom Leben nach dem Tode, Drittes Kapitel
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